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Grobschliff.
Nun wird am Bandschleifer die Form mit einem groben Schleifband genauer und feiner herausgearbeitet. Dabei wird zuerst die Kontur des Messer bearbeitet. Ich verwende dazu 36er Cubitron II Bänder von 3M, die einen sehr hohen Abtrag und eine lange Standzeit haben.
Wenn dies erledigt ist, wird die Mittellage der Schneide angezeichnet und das Messer in den Flanken verjüngt. Dabei wird bereits der Tapper angelegt. Die Spitze wird also dünner ausgeschliffen, als der Übergang der Klinge zum Griff. Um einen möglichst entspannten Griff des Messers zu erreichen, soll der Klingenrücken dort möglichst dick bleiben. In unserem Fall also maximal 3,5 mm. Daher versuche ich in diesem Bereich so wenig wie möglich Material abzunehmen. Für diese Arbeit verwende ich hauptsächlich Bänder der Körnung 80 und 120.
An der Schneide selbst lasse ich bei so langen Küchenmessern vor dem Härten meist eine Materialstärke von ca. 1mm stehen. Das ist zwar relativ viel und erhöht den Schleifaufwand nach dem Härten aber es minimiert das Risiko, dass sich die Klinge beim härten verzieht. Weiterhin verringert es den Effekt der Entkohlung des Stahls im Bereich der Schneide, welcher ebenfalls beim Härten auftritt.
Aus dem gleichen Grund wird vor dem Härten auch die Hohlkehle noch nicht in das Messer eingeschliffen. Die ungleichmäßige Geometrie der Klinge, würde das Risiko von Verzug ungeheuer erhöhen.